Domenikos Theotokopoulos El Greco Giclée Kunstdrucke

Der erste weltberühmte Meister der spanischen Malerei war kein Spanier. Sein Name war Domenikos Theotokopoulos und er war ein Grieche aus Kreta. Sein Spitzname "El Greco" - wie ihn heute alle nennen - bedeutet nur, dass er Grieche war. Er wurde auf der Insel Kreta geboren, aber die Forscher können bis heute nicht mit Sicherheit feststellen, in welcher Stadt. Das Jahr seiner Geburt wird auf 1541 festgelegt. Es wird angenommen, dass er in seiner Jugend unter Mönchen das Handwerk der Malerei erlernte und sich mit dem Lieblingsgenre der orthodoxen Kirche, der Ikonenmalerei, beschäftigte. Seine Interessen veranlassten ihn, seine Heimat früh zu verlassen. Die Insel Kreta gehörte damals zu Venedig, und in diese Stadt verschlug es Greco, aber es ist nicht genau bekannt, wann. Er arbeitete im Atelier des damals weltberühmten Malers Tizian. Dort lernte er die wunderbaren Schätze der magischen Stadt und die Werke der großen italienischen Meister kennen, die in Venedig arbeiteten.

Im Jahr 1570 erschien er in Rom als ein Maler, der für seine Gaben bekannt war und gute Beziehungen hatte. Er ging in den Palast des Vetters des Papstes, Alessandro Farnese, und obwohl er dort viel gearbeitet haben soll, wissen wir kaum etwas über diese Periode seines Schaffens. Im Jahr 1576 zog er nach Spanien und ging nach Toledo, das zu dieser Zeit schön und blühend war und zu den reichsten Städten Spaniens gehörte. Hier führte er zahlreiche Aufträge aus. Er malte Altäre für Kirchen in und um Toledo.

Der besondere Charme seiner Malerei zog die Menschen so sehr in ihren Bann, dass sie ihn mit Aufträgen geradezu überhäuften. Er ging auch in den königlichen Palast, malte aber nur zwei Bilder und brach seine Verbindung zum Hof ab. Seine bezaubernden Leinwände waren äußerst beliebt. Greco war ein großer Handwerker, aber er erwies sich auch als ein guter Verkäufer. Er übernahm bildhauerische und sogar architektonische Arbeiten und entwarf oft selbst die architektonische Gestaltung einiger der größeren Altarbilder. Als der Künstler und begabte Schriftsteller Francisco Pacheco - Velázquez' späterer Lehrer und Schwiegervater - ihn einige Jahre vor seinem Tod in Toledo besuchte, bemerkte er, dass der alte Meister ihm eine Sammlung kleiner Reproduktionen seiner Gemälde gezeigt hatte. Wahrscheinlich suchten sich die Kunden aus dieser Sammlung das Bild aus, das ihnen gefiel (die Mustersammlung). Es ist auch bekannt, dass Greco einen Meisterschnitzer aus Sevilla mit dem Verkauf seiner Gemälde beauftragte und sie ihm in Kommission übergab. So sind zahlreiche Versionen desselben Werks überliefert, und es gibt sogar Gemälde, die er mehr als zwanzig Mal gemalt hat. Oft gibt es Kompositionen, von denen mehr als zehn Kopien überliefert sind - mit kleineren oder größeren Veränderungen. Die vielen Arbeiten, an denen sein Sohn und sein Assistent beteiligt waren, verschafften Greco eine komfortable Existenz. Er lebte verschwenderisch in seinem Palast in Toledo, kleidete sich teuer und fein und unterhielt seine Gäste mit seinem eigenen Orchester. Dieses dem Glamour gewidmete Leben wird erst gegen Ende seines Lebens unterbrochen, da der Künstler erkrankt und gezwungen ist, weniger zu arbeiten. Als er 1614 gezwungen war, seine Arbeit aufzugeben, starb er. Greco stirbt, hinterlässt er seinem Sohn nur ein paar Kleinigkeiten.

Greco wich nie von seinem eigenen Weg in der Kunst ab und passte sich nicht den Meinungen der anderen an. Sein gesamtes Werk hebt sich von der gewöhnlichen Kunst ab; es ist ausgesprochen individuell und wird nur von wenigen seiner Zeitgenossen verstanden. Als er starb, schrieb der Dichter Luis de Gongora ein Trauersonett. Der reiche Sarg, in dem seine sterblichen Überreste aufbewahrt wurden, ging im Laufe der Zeit verloren, ebenso wie die Dunkelheit des Vergessens seine Kunst mehrere Jahrhunderte lang einhüllte, bis sie am Ende des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Die eigentümliche Stimmung seiner Gemälde, die leidenschaftliche Charakterisierung seiner Figuren, die unnatürlich gestreckten, verzerrten Proportionen, die seltsam vibrierende Harmonie seiner Farben erregten die Aufmerksamkeit einiger Künstler zu einer Zeit, als die moderne Kunst Gestalt annahm. Die Nachfolger der Impressionisten nahmen die übertriebenen tatsächlichen Proportionen, die gestreckten Figuren und die außergewöhnliche Wirkung seiner Farbgebung als Ausgangspunkt für ihre eigenen Erkundungen und verehrten ihn als einen der Vorläufer ihrer eigenen kreativen Bestrebungen.

Greco war kein Hofmaler. Er malte auch relativ wenige Porträts. Er gibt die manchmal erschreckenden Bilder seiner Modelle mit beeindruckender psychologischer Kraft wieder. Am häufigsten malte er religiöse Bilder, da diese im "katholischsten" Land am meisten gefragt waren.

Sein erstes großformatiges Werk, "Das Begräbnis des Grafen von Orgaz", war in der Tat ein Übergang von mehrfigurigen Porträtbildern zu Kompositionen mit religiösen Themen. In der letzten Periode seines Lebens malte er auch Landschaften. Er stellte seine geliebte Stadt Toledo mit der gleichen Leidenschaft dar, mit der er seine anderen Themen entwickelte. Greco ist eine der herausragenden, aber einsamen Figuren der spanischen und europäischen Malerei. Sein Werk kann in gewisser Weise mit dem des Italieners Tintoretto verglichen werden. Er, der Grieche, der seine Gemälde Zeit seines Lebens mit griechischen Buchstaben signierte, war der erste, der die spanische Malerei auf das Niveau der europäischen Malerei hob.